Erinnerung an einen Ort an dem ich nie gewesen bin.

 

Für das Wiesenviertelfest in Witten habe ich vom Kurator Janik Weu Fotografien zugesendet bekommen um über die möglichen Ausstellungsorte informiert zu werden. Diese Smartphone Bilder sollten meine einzige Verbindung zum Ausstellungsort bleiben. Ich habe sie studiert, beschnitten, vermeintlich unwichtige Details hervorgehoben und so zur konstruierten Erinnerung an einen Ort an dem ich nie war geformt.  An ebendiesem Ort findet die Ausstellung der Arbeit statt. Das volatile Bild - das digitale Bild, das sich verflüchtigt - ein Bild under tausenden der Informationsbilder. Ästhetisierte Teilbilder des Banalen, die sich durch den Druckprozess manifestieren, überlagern und einen Raum konstituieren; durch das leichte stoffliche Material aber wieder verflüssigen und im wahrsten Sinne des Wortes auflösen. Angelehnt ist die Vergänglichkeit der Stoffbilder an das Prinzip der tibetanischen Gebetsfahnen (dem Windpferd). Wie ein Pferd soll die Gebetsfahne Mantras, Wünsche und Hoffnungen in alle Welt hinaustragen. Die flatternden Lungtas, lösen sich durch Wind und Wetter in einzelne bunte Fäden auf und verbreiten, so der Glaube, ständig positive Energien.

 

Andererseits erinnert die Hängung dieser Arbeit auch an eine banale Wäscheleine im Hinterhof, die zur Konstruktion eines nostalgischen Erinnerungsraumes führt oder die Alltagserfahrung, aus der die Fotografien entstammen, reproduziert. 

 

 

9 Drucke auf Volando Voile diverse Größen, Wäscheleine, Klammern