Ghosts


Auf Flohmärkten findet man häufig Kisten voller verwaister Fotografien die oft mehr als 60 Jahre alt sind. Diese schwarzweiß Abzüge zeigen Familien in privaten Situationen. Sie sind Dokumentationen vergangener Zeiten und vergangener Leben. 

Dadurch, dass die Fotografien aus ihren Kontexten entnommen wurden gibt es keine Negative, denen sich die Bilder zuordnen lassen würden, wodurch die Reproduktion dieser historischen Dokumente im ursprünglichen Sinne nicht mehr möglich ist. 

Die Arbeit Ghosts beschäftigt sich mit der Archivierung, Aneignung und mit der künstlichen Reproduktion ebendieser Negative.

Die Fotografien werden gescannt, invertiert und auf Folie gedruckt. Diese Folienbilder sind einsatzfähige Negative, die die Aneignung fremder (Lebens-) Geschichten reflektieren und die Frage nach der Reproduzierbarkeit des Reproduktionsmittels (Negativ) stellen. Durch die digitale, sowie analoge Vergrößerung der Negative privater Bilder stellt die Arbeit auch Fragen nach dem voyeuristischen Aspekt in der Bildbetrachtung, der Vervielfältigung sowie nach heutigen und damaligen Sehgewohnheiten, Bildkonventionen (wie zum Beispiel die der Totenfotografie) und nach fotografiegeschichtlichen Aspekten. 

 

Bei der gezeigten Installation handelt es sich um einen Ausschnitt des Arbeitsprozesses.